Mexiko – das Land der Farben, des Lichts, der Gastfreundschaft. Aber auch: das Land, das in westlichen Medien oft mit Gewalt, Kartellen und Chaos assoziiert wird. Wer darüber nachdenkt, hierher auszuwandern, bekommt früher oder später die gleiche Frage gestellt:
„Ist Mexiko nicht gefährlich?“
Ich lebe seit über zehn Jahren in Mexiko und kann aus erster Hand sagen: Die Realität sieht völlig anders aus. Dieser Artikel richtet sich an alle, die wissen wollen, wie es wirklich ist. Gibt es Sicherheit in Mexiko für Menschen, die hier leben wollen – für Auswanderer, für Familien, für Freigeister, für Unternehmer? In diesem ersten Teil erfährst du, warum die Angst vor Mexiko meist unbegründet ist – und was wirklich hinter den gängigen Schlagzeilen steckt.
Die Sicherheit in Mexiko für Auswanderer: Realität vs. Vorurteil
Die Medien verzerren das Bild
Wenn du nur nach deutschen Nachrichten gehst, dann ist Mexiko ein permanentes Krisengebiet. Berichte über Morde, Drogen, Kartelle und Entführungen dominieren das Bild. Was dabei komplett untergeht: Diese Gewalt betrifft in der Realität fast ausschließlich organisierte Gruppen, also Kartelle, korrupte Strukturen, interne Bandenkriege. Menschen, die einfach nur leben, arbeiten oder reisen wollen, haben damit so gut wie nichts zu tun.
Und das ist nicht nur eine Einzelmeinung – das belegen auch Daten. Laut dem Mexico Peace Index 2023 sind über 80 % aller Gewaltverbrechen in Mexiko auf organisierte Kriminalität zurückzuführen, die sich fast immer gegenseitig bekämpft. Die betroffenen Zonen sind meist klar eingegrenzt und geografisch identifizierbar – mit etwas Vorbereitung kann man sie problemlos meiden.
Alltag in Mexiko: Zwischen Lebensfreude und Ruhe
Mexiko bietet mehr als nur Sicherheit – es bietet Lebensqualität
In Wahrheit ist „Sicherheit“ oft nur der Anfang. Wenn du dich wohlfühlst, entspannst du dich – und dann beginnt das echte Leben. Was Mexiko zu einem ganz besonderen Ort für Auswanderer macht, ist nicht nur, dass du dich sicher fühlen kannst, sondern dass du hier freier, menschlicher und gelassener leben kannst.
Ein großer Teil dieses Gefühls kommt auch von der unglaublichen Umgebung. Von tropischen Regenwäldern über Hochlandebenen bis hin zu zwei Weltmeeren – Mexiko ist eines der artenreichsten Länder der Erde. Mehr zur natürlichen Vielfalt Mexikos und ihren einzigartigen Lebensräumen findest du hier auf Mexidom.
Touristen und Auswanderer? Respekt statt Gefahr
Ein ganz wichtiger Punkt, den viele nicht wissen: In der mexikanischen Kultur ist der Respekt gegenüber Gästen tief verankert. Das beginnt schon in der Erziehung. In Schulen, in Familien, in den Medien – überall wird betont: „Gäste sind ehrenvoll zu behandeln.“ Für die meisten Mexikaner ist es eine Frage des Stolzes, wie sich ein Besucher im Land fühlt.
Das Ergebnis ist spürbar: Touristen und Ausländer werden im Alltag nicht nur respektiert, sondern oft sogar besonders freundlich behandelt. Du wirst eher bevorzugt als benachteiligt. In kleinen Städten wird man dir sogar extra weiterhelfen, dich begleiten oder dir Tipps geben – ganz ohne Hintergedanken. Ich habe mehrfach mein Handy irgendwo liegen gelassen. In Mexiko? Jedes Mal wurde es mir zurückgebracht. Ohne Diskussion.
Keine Angst vor Raub und Überfällen
Viele befürchten: „Werde ich als Ausländer ausgeraubt?“ Die ehrliche Antwort: Das passiert in Mexiko so gut wie nie.
Es gibt in der Unterwelt sogar eine unausgesprochene Regel: Touristen und Ausländer sind tabu.
Warum? Weil Mexiko vom Tourismus lebt – und weil selbst Kriminelle wissen, dass die Aufmerksamkeit zu groß wird, wenn man Besuchern schadet. Die Vorstellung, dass man in Mexiko als „Gringo“ (Amerikaner) auf der Straße permanent Angst haben muss, ist Unsinn.
Wenn Überfälle vorkommen, dann meist in Gegenden mit strukturellen Problemen – und auch da betrifft es fast nie Nicht-Mexikaner. Natürlich gilt auch hier: Man trägt keine Rolex in einer verlassenen Seitengasse. Aber das gilt in jeder Großstadt dieser Welt.
Die Rolle der Region: Mexiko ist nicht gleich Mexiko
Gewalt konzentriert sich auf wenige Bundesstaaten
Mexiko ist riesig – über 1,9 Millionen Quadratkilometer. Wer sagt „Mexiko ist gefährlich“, macht den gleichen Fehler wie jemand, der sagt: „Europa ist gefährlich“. Es gibt Zonen mit Problemen – ja. Aber es gibt auch Hunderte sichere Orte, wo Menschen leben, arbeiten, auf der Straße essen, an den Strand gehen und nachts ohne Angst unterwegs sind.
Laut Statista betrifft die größte Zahl der Gewaltverbrechen nur eine Handvoll Bundesstaaten – etwa Colima, Zacatecas oder Teile von Michoacán. Touristische oder wirtschaftlich starke Gegenden wie Yucatán, Campeche, Veracrúz, Oaxaca, Baja California Sur oder Querétaro hingegen zählen zu den sichersten Regionen ganz Lateinamerikas!
Infrastruktur, Ordnung und Alltag in sicheren Regionen
Ich selbst habe in mehreren Bundesstaaten gelebt – und kann sagen: Die Unterschiede sind deutlich. In Orten wie Mérida, Puebla, Xalapa, Oaxaca und in vielen anderen ist der Alltag geprägt von Normalität. Du siehst Familien in Parks, Senioren auf Spaziergängen, junge Menschen in Coworking-Spaces. Die Städte sind sauber, die Straßen ordentlich, die Menschen höflich. Hier herrscht nicht nur Sicherheit, sondern auch ein gesellschaftliches Grundvertrauen, das du spürst.
Die Sicherheit in Mexiko ist damit oft eine Frage des richtigen Orts. Wer sich informiert und bewusst auswählt, wo er leben will, lebt hier sicherer als in mancher deutschen Großstadt.
Zwischenmenschliche Sicherheit: Der größte Vorteil Mexikos
Keine sinnlose Konfrontation
Was mich persönlich in Mexiko besonders berührt, ist diese tief verwurzelte Haltung: Kein Mensch wird provoziert, bloßgestellt oder grundlos konfrontiert. Ich gehe abends in Bars, Restaurants, Clubs – und nie, wirklich nie, wurde ich blöd angequatscht. Keine Aggressionen, keine betrunkenen Idioten, kein „Was guckst du?“-Verhalten. Die Leute sind relaxed. Du wirst nicht angefasst, nicht provoziert – jeder lässt jeden leben. Es herrscht tiefer Respekt; ja nichtmal Bettler quatschen dich an.
Das ist einer der Gründe, warum ich mich hier sicherer fühle als in manchen Nächten in Europa. Es gibt einfach eine grundsätzliche Kultur des Respekts.
Freundschaft statt Fremdenfeindlichkeit
Und das Beste: Du wirst nicht als „Fremder“ gesehen – sondern als jemand, der hier leben will. Als jemand, der Teil dieser Gesellschaft wird. Ich wurde nie schräg angeschaut, nie gefragt, was ich hier will. Im Gegenteil: Viele freuen sich, wenn jemand kommt, der ihr Land respektiert und kennen lernen möchte.
Es entsteht schnell ein Gefühl von Zugehörigkeit – und das macht vielleicht den größten Teil echter Sicherheit aus.
Wie du in Mexiko sicher und entspannt leben kannst
Das größte Missverständnis: Mexiko ist nicht Europa – und das ist gut so
Wer nach Mexiko auswandert, bringt oft ein europäisches Sicherheitsverständnis mit – das ist normal. Wir sind geprägt von Bürokratie, Regularien, Polizei in Uniform und Überwachungskameras. In Mexiko funktioniert das anders: Hier basiert Sicherheit auf zwischenmenschlichem Verhalten. Und genau das macht das Leben hier so angenehm.
Sicherheit entsteht nicht durch Misstrauen, sondern durch sozialen Zusammenhalt, durch Kultur, durch Respekt – und durch die Fähigkeit, sich als Mensch zu begegnen. Wenn du dieses Prinzip verstehst, wird Mexiko für dich nicht nur sicher, sondern sogar befreiend.
Mexiko erwartet Respekt – und gibt ihn großzügig zurück
Wenn du dich respektvoll verhältst, wirst du in Mexiko sofort mit Vertrauen belohnt. Das beginnt bei Kleinigkeiten: Ein freundliches „Buenos días“ auf der Straße, ein Dankeschön an der Kasse, ein bisschen Höflichkeit gegenüber älteren Menschen – all das öffnet dir hier die Türen.
Sicherheit in Mexiko ist deshalb nicht nur eine Frage von Polizei oder Statistik – sie ist das Ergebnis kultureller Verankerung. Du wirst erleben: Je mehr du dich einbringst, desto sicherer wird dein Leben hier.
Praktische Tipps für deinen sicheren Alltag und mehr Sicherheit in Mexiko
Hier sind konkrete, bewährte Empfehlungen, wie du dich im Alltag verhältst – nicht aus Angst, sondern aus Respekt vor den kulturellen Unterschieden:
- Wähle deinen Wohnort mit Bedacht. Informiere dich über Stadtteile, Infrastruktur, Nachbarschaft. Es gibt unzählige sichere Zonen.
- Lerne die Grundlagen der spanischen Sprache. Schon wenige Worte schaffen Vertrauen und reduzieren Missverständnisse.
- Sei wachsam, aber nicht paranoid. Genauso wie du nicht nachts durch Berliner Problemkieze läufst, meidest du in Mexiko bestimmte Viertel nach Einbruch der Dunkelheit.
- Zeige kein unnötiges Statussymbol. Das gilt überall – auch in London, Paris oder Mailand.
- Bau dir lokale Kontakte auf. Mexikaner sind hilfsbereit. Wenn du ein Netzwerk hast, bist du nie allein.
- Achte auf dein Bauchgefühl. Wenn du dich irgendwo nicht wohlfühlst, geh weiter – wie überall.
Die Rolle von Expat-Communitys
Viele Auswanderer profitieren vom Austausch mit anderen. Gerade am Anfang hilft es, Gleichgesinnte zu treffen – zum Beispiel über lokale Facebook-Gruppen, bei Meetups oder in Coworking-Spaces.
Allerdings: Bleib nicht in der „Gringo-Bubble“ stecken. Wer nur mit anderen Auswanderern Kontakt hat, verpasst das Beste an Mexiko. Die echte Sicherheit und Lebensqualität entstehen erst, wenn du mit Einheimischen redest, ihre Feste besuchst, ihr Essen probierst, ihre Sprache lernst.
Mexiko bietet mehr als nur Sicherheit – es bietet Lebensqualität
In Wahrheit ist „Sicherheit“ oft nur der Anfang. Wenn du dich wohlfühlst, entspannst du dich – und dann beginnt das echte Leben. Was Mexiko zu einem ganz besonderen Ort für Auswanderer macht, ist nicht nur, dass du dich sicher fühlen kannst, sondern dass du hier freier, menschlicher und gelassener leben kannst.
Hier ein paar Beispiele, die mir persönlich auffallen:
- Du wirst auf der Straße angelächelt, ohne Grund.
- Kinder auf dem Land spielen unbeaufsichtigt vor dem Haus – wie früher bei uns.
- Verkäufer merken sich deinen Namen.
- Fremde bieten dir sehr oft Hilfe an, ohne etwas zu erwarten.
- Zeit ist flexibel – aber nie respektlos.
- Niemand verurteilt dich, wenn du anders bist.
Das alles schafft ein Sicherheitsgefühl auf emotionaler Ebene, das ich in Europa oft vermisse.
Was sagt eigentlich die Statistik?
Natürlich sind auch Zahlen wichtig – und sie sprechen eine klare Sprache:
- Laut dem National Institute of Statistics and Geography (INEGI) empfinden über 60 % der Mexikaner in urbanen Regionen ihr eigenes Viertel als sicher.
- Die Weltbank zeigt: Die Mordrate in Mexiko ist zwar im Landesdurchschnitt höher als in Deutschland, aber stark unterschiedlich nach Region und wie schon erwähnt bezieht sie sich auf die Drogenkriminalität. In Bundesstaaten wie Yucatán, Baja California Sur oder Campeche liegt sie teils unter dem lateinamerikanischen Durchschnitt.
- Die US-Regierung differenziert Reisehinweise mittlerweile bundesstaatenweise – viele Regionen gelten als problemlos bereisbar.
Wer sich also informiert, differenziert und nicht pauschalisiert, erkennt schnell: Mexiko ist nicht gefährlicher – sondern einfach anders.
Mexiko verdient eine faire Chance
Zu oft wird über Mexiko gesprochen, ohne dass die Menschen jemals hier waren. Die Schlagzeilen überdecken das, was dieses Land wirklich ist: Ein Ort, an dem Millionen Menschen in Sicherheit und Würde leben. Ein Land mit tiefem Stolz, Menschlichkeit und Herzlichkeit.
Natürlich gibt es Probleme – wie überall. Aber die Menschen hier sind nicht das Problem. Sie sind die Lösung. Wer das versteht, erkennt: Die Frage ist nicht mehr „Wie gefährlich ist Mexiko?“, sondern:
„Wie konnte ich diesem Land so lange Unrecht tun?“
Fazit: Gibt es Sicherheit in Mexiko? Ja – und viel mehr
Wenn du nach Mexiko auswandern willst, dann brauchst du keine Angst. Du brauchst Offenheit, Respekt und ein bisschen Neugier. Der Rest ergibt sich von selbst.
Mexiko ist nicht perfekt – aber authentisch. Es ist nicht durchreguliert – aber menschlich. Und es ist ganz sicher nicht so gefährlich, wie es oft dargestellt wird – sondern ein Ort voller Chancen.
Die Sicherheit in Mexiko ist real. Sie ist nicht naiv, sondern erfahrbar. Und sie wird umso größer, je mehr du dieses Land wirklich kennenlernst.
Persönliches Fazit: Zehn Jahre Mexiko – was Sicherheit in Mexiko wirklich bedeutet
Ich lebe mittlerweile seit über zehn Jahren in Mexiko. Und ich kann heute mit Überzeugung sagen: Ich wurde in all diesen Jahren nicht ein einziges Mal auf der Straße blöd angemacht. Kein schiefer Blick, keine provozierenden Sprüche, keine Aggression.
Denn ich erinnere mich noch gut an meine Zeit in Deutschland. Jedes Wochenende gab es mindestens eine Situation, in der ich im Club, auf der Straße oder an der Bushaltestelle dumm angemacht oder provoziert wurde. In Mexiko hingegen herrscht eine ganz andere Grundstimmung. Die Menschen begegnen dir mit Respekt, Zurückhaltung und Freundlichkeit – selbst wenn du fremd bist.
Als ich neu in Mexiko war, habe ich über Airbnb verschiedene Gästezimmer vermietet. Was mich dabei völlig überrascht hat: Mehr als die Hälfte meiner Gäste wurde von einem Mexikaner zu meiner Unterkunft gebracht. Sie hatten auf der Straße nach dem Weg gefragt – und anstatt nur zu erklären wi ihre Unterkunft ist, haben die Einheimischen sie kurzerhand persönlich hingebracht. Das ist für mich mehr als nur Hilfsbereitschaft – das ist eine tief verankerte Kultur der menschlichen Wärme.
Und genau das ist es, was in europäischen Medien oft komplett untergeht. Mexiko wird seit Jahrzehnten durch das Prisma von Drogenkartellen dargestellt. Diese Kriminalität existiert, ja – aber sie betrifft einen winzigen Bruchteil der Bevölkerung. Mexiko hat über 130 Millionen Einwohner. Nur ein Bruchteil davon ist kriminell. Warum also wird ein ganzes Land auf diese Gruppen reduziert?
Die Wahrheit ist: Das Bild, das in Europa von Mexiko gezeichnet wird, ist massiv verzerrt. Es basiert auf Sensation, nicht auf Realität. Und ich hoffe sehr, mit meinen Erfahrungen dazu beitragen zu können, dass sich dieses Bild verändert – nicht nur für Menschen, die hierher auswandern wollen, sondern auch für die vielen Mexikaner, die täglich ihr Bestes geben, um dieses Land zu einem großartigen Ort zu machen.
Die Sicherheit in Mexiko ist kein Wunschtraum. Sie ist erlebbar. Jeden Tag. Und sie beginnt mit einem ehrlichen Blick – nicht auf Schlagzeilen, sondern auf die Menschen.
Die Schlechtredner betr. MX sind Tourismuskonkurrenten.
Touristen meiden Orte mit zweifelhaftem Ruf. Konkurrenten hoffen auf Gewinn, besonders USA.
Hi Musi! Danke für deinen Kommentar; wenn ich dich richtig verstehe, schimpfst du über die Tourismuskonkurrenten, die Mexiko schlecht machen um selbst Profit daraus zu schlagen? Habe ich dich da richtig verstanden?
Also ich finde auch, dass viel zu viel Negativ-Schlagzeilen im Netz kursieren und Mexiko, wie ich es ja im Artikel beschrieben habe, ein sehr sicheres und angenehmes Land ist; meines Erachtens heutzutage sogar sicherer als Europa.
Lebst du in Mexiko und wenn ja, wo?